Ute Ritschel

Anthropologin und Kuratorin, Darmstadt

Donnerstag, 28.7.2011 18.00

"Utes Utensilien: Gesammelte Objekte aus 50 Jahren"

Utes Utensilien sind Alltagsobjekte aus 50 Jahren. Sie sind das Maß für Geschichten, Freude, Liebe, Trauer und Glück während eines halben Jahrhunderts. 30 Utensilien und Objekte sind Zeugen eines Lebens. Sie sind haptische Erinnerungen und geschätzte Relikte über Jahre gesammelt. Einige wurden von Reisen mitgebracht oder mir gegeben, einige sind einfach aufgetaucht, ererbt oder auch erworben.

Der Begriff der Utensilien ist sehr weit gefasst. Sie sind nicht nur Küchengeräte - woher das Wort ursprünglich stammt - sondern sie sind Lebens- und Erinnerungsstücke, die zu Utensilien und Überlebenswerkzeugen für mich wurden. Die Sammelleidenschaft und die Liebe zu Dingen ist familiär bedingt.

Der biographische Bezug in der Auswahl der Objekte ist offensichtlich, doch viele der Utensilien öffnen einen Blick auf allgemeine Geschehnisse und historische Zusammenhänge. Sie sind im weitesten Sinne Beispiele, die eine Verbindung zwischen dem Blick auf das Alltägliche, dem Voyeurismus und dem Persönlichen herstellen.

Stoffe, Seide, Silber, Geschirr, Gläser, Tee, Düfte, Schmuck, Essen, Kochbücher, Seifen, Kerzenständer - alles was sich als «Sammlerin und Jägerin» finden lässt, die eine seltsame Namensgleichheit zum Anlass eines Performancevortrages genommen hat.

Biographie

Geboren 1956

Studium der Theaterwissenschaft und Kulturanthropologie

Mehrjährige Auslandsaufenthalte in Italien, Frankreich, England und USA

Tätigkeiten als Dramaturgin, Kuratorin und in der Kunst- und Kulturvermittlung

seit 1995 Veranstalterin und Kuratorin von «Vogelfrei 1 - 9» der Kunstbiennale in Darmstädter Privatgärten und an anderen Orten u.a. «Paradiesgärten » (2005) «Wintergärten » (2007), «Stadtluft macht frei» (2009)

seit 2005 1. Vorsitzende des Zentrums für Kunst und Natur e.V. (ZKN)

Gründungsmitglied des «Vereins für Internationale Waldkunst e.V.» (2002) und Kuratorin der Internationalen Waldkunstpfade und Waldkunstkonferenzen: Recherche (2002), Expeditionen (2004), Laboratorium (2006), Kreisläufe & Systeme (2008), Freiheit und Wildnis (2010)

Internationale Waldkunstpfade: «International Forest Art Wisconsin - Native/Invasive», University of Wisconsin USA (2007) und «Poetic Forest» auf dem Mount Lushan, China (2010)

Leitet seit 2009 das Internationale Waldkunst Zentrum (IWZ) in Darmstadt

seit 1982 Lehraufträge und Vorträge an Universitäten und Institutionen im In- und Ausland zu den Themenbereichen: Curatorial Studies, Performance Studies, Kulturmanagement, Theater und Frauenforschung

seit 2008 Lehraufträge an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt zu «Kunst und Essen» und «Waldkunst»

Eigene Aktions-Tätigkeit, Performance-Vorträge und seit 1999 ARTtafeln mit der Köchin Monika Müller, Darmstadt

Lebt und arbeitet in Darmstadt.