Barbara Beisinghoff

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Großer Jäger am Sternenzelt

Orion ist eines der ältesten Sternbilder und liegt auf dem Himmelsäquator. Er ist in Mitteleuropa etwa von August (Morgenhimmel) bis April (Abendhimmel) zu sehen. Es wird vermutet, dass die Griechen die Heldengestalt des mythischen Himmelsjägers aus dem sumerischbabylonischen Gilgamesch-Epos (Uru-anna = Licht des Himmels) übernahmen. Die drei Sterne des Gürtels sind das Haupterkennungsmerkmal des großen Jägers aus Böotien. Auf Geheiß des Vaters der schönen Merope befreite Orion die Insel Chios von wilden Tieren. Der Erdgöttin Gaia war die Jagd auf die Tiere nicht recht, und sie schickte dem Orion einen Skorpion. Sicherlich hätte der den Orion getötet, wenn nicht die Jagdgöttin Artemis ihn vor dem tödlichen Biss des kleinen Tieres gerettet hätte, indem sie beide mit großer Entfernung voneinander an den Himmel setzte.

Orion ist ein Wintersternbild, der Skorpion nur im Sommer zu sehen. Ein filigranes Lochmuster mit Sternenbildern des Großen Jägers und der ihn umgebenden Tiere wird in eine 2000 x 1000 x 0,8 mm Kupferplatte gebohrt. Das perforierte Dach auf einem Gerüst aus zwei gebogenen Stahlrohren mit Traversen wölbt sich über den Parkweg wie ein Sternenzelt. Die Sternenkarte öffnet den Blick nach oben und fängt das Himmelslicht ein.

Der Bogen des Orion bietet Möglichkeiten der Reflektion über den Mythos des Jagens und über Licht und Wahrnehmung.

Biographie

Barbara Beisinghoff ist eine «Lichtjägerin». Es kommt ihr auf die Durchdringung an von Licht und Materie. Handgeschöpfte Papiere mit Wasserzeichen und Wasserstrahlzeichnungen, Glas und perforiertes Kupfer installiert sie gegen Licht. Aufenthaltsstipendien führten sie in Künstler-Druckwerkstätten in Belgien, Kanada, USA, Peru und China. Sie stellt international aus, erhielt den Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis für bildende Kunst, den Internationalen Senefelder-Preis für Lithographie, den Stadtdrucker-Preis Mainz und den Kunstpreis der Heitland Foundation. Ihre Werke befinden sich außer in deutschen Museen und öffentlichen Sammlungen im National Museum Krakau, Polen und Museum for Women in the Art, Washington, USA.